71. Internationale Orgeltagung Magdeburg

3. bis 9. August 2025

Tagungsprogramm

Anmeldung

Organisatorische Hinweise

 

Liebe Orgelfreundinnen und Orgelfreunde,

willkommen in der Domstadt Magdeburg, der Hauptstadt Sachsen-Anhalts, gelegen in einer der ältesten Kulturregionen Deutschlands!

Magdeburg liegt im Zentrum einer außergewöhnlich reichen Orgellandschaft zwischen Harz und Altmark. 968 wurde das Erzbistum Magdeburg errichtet. Der majestätische hochgotische Dom ist heute Sitz des Landesbischofs der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland mit einer über 1000 Jahre zurückreichenden Musiktradition. Ihm gegenüber befindet sich die Kathedrale St. Sebastian des heutigen Bistums Magdeburg.

Die Blüte des mittelalterlichen gotischen Orgelbaus in den Domen zu Magdeburg und Halberstadt bezeugt Michael Praetorius im Syntagma musicum. Die John-Cage-Orgel in Halberstadt erinnert daran.

Die Renaissance führte zu einem weiteren Höhepunkt, von dem wir heute noch das großartige Orgelgehäuse in St. Martini Halberstadt, die Scherer-Orgel in Tangermünde, die Fritzsche-Orgel in Harbke und die Teilrekonstruktion der Compenius-Orgel in Kroppenstedt erleben können. Der Hoch- und Spätbarock brachte (nach der tiefgreifenden Zäsur des Dreißigjährigen Krieges) eine außerordentliche Entfaltung des Orgelbaus hervor: Geprägt von Arp Schnitger errichteten seine Zeitgenossen, Schüler und Nachfolger bedeutende Orgelbauwerkstätten wie Decker, Herbst, Treutmann, Helbig, Rietze, Jesse, Hamann u.a., die faszinierende Barockorgeln schufen – von allen werden wir Orgeln auf der Tagung hören.

Das 19. Jahrhundert brachte den großen Aufschwung nicht nur der Industrie, sondern auch der Landwirtschaft auf den fruchtbaren Böden. Das zog auch Orgelbauer an. Ein Markstein der Frühromantik ist die Buchholz-Orgel in Osterburg mit Schwellkasten von 1825, gefolgt von der hochromantischen großen Lütkemüller-Orgel in Seehausen. Neben regionalen Werkstätten war es der große Betrieb von Adolf Reubke und Emil Röver in Hausneindorf, der mit seiner frühen Pneumatik und überaus reichen Produktion nicht nur die Orgellandschaft in und um Magdeburg, sondern weit darüber hinaus beeinflusste. Rövers Schaffen widmet sich ein Symposium an seinem Wirkungsort Hausneindorf. Eine Reihe der Orgeln Reubkes und Rövers werden auf der Tagung erklingen, dazu zum Tagungsende ein Werk seines produktiven Konkurrenten Wilhelm Rühlmann aus Zörbig.

Aus dem 21. Jahrhundert stammen die großen Dom- bzw. Kathedralorgeln Magdeburgs von A. Schuke und Eule. Wir hören außerdem Instrumente der Halberstädter Werkstatt Hüfken und weiterer ostdeutscher Firmen (Eule, Schuster, Groß) sowie von Glatter-Götz.

Im Rahmen der Exkursionen können in Führungen der Stiftsschatz in Quedlinburg, der Domschatz in Halberstadt und zu Tagungsbeginn der Magdeburger Dom und sein Turm besichtigt werden.

Einen zweitägigen Romantik-Meisterkurs an den Orgeln des Domes und seines Remters und der Pauluskirche leiten Prof. Anna-Victoria Baltrusch und Prof. Martin Sturm.

Besonders erfreulich ist die Beteiligung der 3. Junior-Orgelakademie Altenburg/Thüringen. In Halberstadt werden die jungen Organistinnen und Organisten sich in ihrem Abschlusskonzert vorstellen.

In Groß Germersleben lädt der Arbeitskreis Harmonium der GdO am Dienstag zu einem eigenen Tagungsprogramm samt Konzert im Kompetenzzentrum Harmonium ein, das mit über 60 Harmonien (u.a. Mustel 1906 und Harmoniumklavier 1895) reich bestückt ist.

Um die Länge der drei Tagesexkursionen variabel zu gestalten, ist die letzte Orgel des Tages als Option zubuchbar – oder man kehrt etwas eher zurück und hat mehr Ruhe am Abend.

Die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts und unser Tagungsteam laden Sie mit historischen Kostbarkeiten und einem modernen Gesicht, wie der von Friedensreich Hundertwasser entworfenen ‚Grünen Zitadelle‘, zum Entdecken ein!

Ihr Tagungsteam: Christoph Zimmermann, Jiří Kocourek, Matthias Mück
mit Werner Jankowski, Dietrich Kollmannsperger, Christoph Lehmann und Dr. Stephan Nusser