Organisten

Jörg Walter

Jörg Walter hat 2015 das Harmoniumspiel für sich entdeckt. Er studierte Kirchenmusik (Hauptfächer Orgel und Dirigieren bei Leo van Doeselaar, Wolfgang Seifen, Uwe Gronostay und Kai-Uwe Jirka) an der Universität der Künste Berlin. Als Kreiskantor in Berlin-Frohnau und Reinickendorf kam er zunächst eher unfreiwillig mit einem alten, defekten Harmonium in Kontakt. Sofort faszinierten ihn jedoch die einzigartigen Möglichkeiten dieses Instrumentes.
Es sind der Klang und die individuelle Ausdrucksstärke („Expression“), die weder die Orgel noch das Klavier zu bieten haben. Jörg Walter hat sich intensiv in die historische Spieltechnik eingearbeitet, mehrere und immer bessere Instrumente wiederentdeckt und in zahlreichen Konzertformaten intensiv und erfolgreich einem wachsenden Publikum nahegebracht. Er hat Originalwerke gespielt, Neukompositionen angeregt und uraufgeführt, allein und in vielfältigen Ensemble-Besetzungen musiziert und auch Tonaufnahmen eingespielt. 2024 musizierte er mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Kirill Petrenko und mit dem NDR Sinfonieorchester unter Ingo Metzmacher.
Die Lesekonzerte mit dem Illustrator Thilo Krapp, ausschließlich mit improvisierter Musik, sind ein weiterer wichtiger Baustein seiner Konzerttätigkeit geworden. Darüber hinaus gibt Jörg Walter seine Faszination in Workshops und Vorführungen weiter. Seine beiden meist gespielten Instrumente sind ein Wiener Konzertharmonium von Theofil Kotykiewicz aus dem Jahr 1920 und ein Kunstharmonium von Johannes Titz von 1909.