Orgeln

Osterburg, St. Nikolai (C. A. Buchholz 1825 II/22)

Vierungspfeiler und Unterteil des Westturms 1170/80, Obergeschosse Ende 15. Jh. Turmhelm 1761. Langhaus ab Mitte 15. Jh., Chorraum danach errichtet, Allerheiligenkapelle 1484 (heute Sakristei). Bronzetaufe von Meister Volker, Münster, 1442. Kruzifixus Mitte 15. Jh. Kanzel 2. Hälfte 16. Jh.

C. A. Buchholz 1825 II/22

Diese Orgel ist die letzte, die Carl August Buchholz aus Berlin noch gemeinsam mit seinem Vater Johann Simon erbaute und wohl erst nach dessen Tod 1825 vollendete. Bemerkenswert ist das ausgesprochen stilvolle klassizistische Gehäuse, die Disposition, die aus der Tradition der Wagner-Schule hergeleitet ist, aber mit den sanften Streichern und den beiden Quintregistern im Pedal seinerzeit moderne frühromantische Klangtendenzen aufgreift. Die Orgel wurde 1928/29 durch Robert Voigt pneumatisiert mit neuem Spieltisch, erweitert und klanglich verändert (II/40) und in den 1970er Jahren nochmals durch Fa. Kühn aus Merseburg umgebaut. Die Orgelbauwerkstatt Kristian Wegscheider, Dresden, gab ihr 2011–15 ihre Originalgestalt zurück lt. „Angebot und Kostenbetrag einer neu zu erbauenden Orgel für die Kirche Osterburg“ von J. S. Buchholz, „24ten May 1823“. Interessant ist auch die erstmalige Erwähnung des Stimmtones nach dem königl.-preußischen Hoforchester, dem nach 1840 in den preußischen Ländern verbindlichen Berliner Stimmton, der nur durch Stimmgabeln weitergegeben wurde (vermutlich etwa 446 Hz): „Die Stimmung samtlicher Register geschieht nicht im Chor sondern in Cammerton, d.i. wie die Königl. Orchestres einstimmen.“ (seit 2016 nach Neidhardt III). „Die Stärke des Windes wird hiermit auf 36 Grade festgestellt.“

I. Manual C–f³
Bourdon . . . . . . . . . . . . . 16′
Principal . . . . . . . . . . . . . . 8′
Viola da Gamba . . . . . . . . 8′
Rohrfloete . . . . . . . . . . . . 8′
Octava . . . . . . . . . . . . . . . 4′
Quinta . . . . . . . . . . . . 2 3/4′
Superoctava . . . . . . . . . . . 2′
Mixtur 3f.
Trompette . . . . . . . . . . . .  8′

II. Manual C–f³
Prestant . . . . . . . . . . . . . . 8′
Salcional . . . . . . . . . . . . .  8′
Gedact . . . . . . . . . . . . . . . 8′
Viola d´amour . . . . . . . . . 4′
Rohrfloete . . . . . . . . . . . .  4′
Nasard . . . . . . . . . . . . 2 2/3′
Flageolet . . . . . . . . . . . . . 2′
Fagott 8′ B & Hautbois 8′ D (rek. 2016)

Pedal C–d1
Subbaß . . . . . . . . . . . . . 16′
Violone . . . . . . . . . . . . . . 8′
Gross Nasard . . . . 10 2/3′
Nasard . . . . . . . . . . . 5 1/3′
Principal . . . . . . . . . . . . .  4′
Posaune . . . . . . . . . . . . 16′

Spielhilfen/Hilfszüge
Manual Coppel, Pedal Coppel
3 Sperr Ventile
1 Calcantenglocke